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Geile Games: Super Nintendo Entertainment System

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Wir schreiben den 08.02.2012 – ein Blick durch das Fenster zeigt: es ist kalt. Straßen, Dächer und Sträucher sind vom Schnee bedeckt.  Und die Dämmerung senkt sich über Zweibrücken. Das perfekte Wetter für eine lauschige Gaming-Orgie auf der Couch oder vor dem PC-Monitor. Eigentlich. Leider kommt das Spielejahr 2012 nicht so richtig in Tritt. Natürlich liegen noch eine ganze Menge Titel auf dem Nachhol-Stapel, doch dürstet es mich nach neuem Futter – in den letzten Wochen wurden genug alte Klassiker aufgeholt.  Aktuelle Spiele wie NeverDead sind bereits durchgezockt: Sie wurden gewogen, gemessen und für nicht gut genug befunden. Und bis The Darkness 2 und Silent Hill: Downpour kommen, dauert es noch ein paar Tage. (Wenn ihr das lest, wahrscheinlich nicht mehr.)

Nutzen wir doch die Zeit, um das zu tun, was Gamer abseits des Zockens besonders gut können: in ein Meer von nostalgisch verklärten Erinnerungen einzutauchen, um alleine oder gemeinsam über alte Spieleklassiker zu philosophieren. Und nachdem wir im Zuge der Geile Games-Reihe bereits den Commodore 64 und das Nintendo Entertainment System haben hochleben lassen, bietet es sich an, meinen persönlichen Werdegang als Gamer weiterzuverfolgen und einen Blick auf den direkten Nachfolger der erfolgreichen Nintendo-Konsole zu werfen: das Super NES. Begleitet mich zum dritten Mal in die Vergangenheit und erfahrt, welche Spiele mich auf dem 16-Bitter besonders begeistert haben und warum ich einem Mitschüler dankbar bin, den ich eigentlich gar nicht leiden konnte.

Man will immer das haben, was man nicht hat…

Ihr erinnert euch vielleicht noch: Ich hatte eine harte Kindheit. Erst wurde ich dank einem Freund und seinem NES vom Lustsog des Videospiels erfasst und gleichzeitig von meinen Eltern mit einem gebrauchten C64 abgespeist. Dann konnte die neutrale Familien-Instanz OMA den Schaden zwar kurzzeitig mit einem NES zur Weihnachtszeit kitten, doch stolperte ich kurz danach über eine Fernseh-Werbung, die das bald erscheinende Super Nintendo ankündigte. Es war wahrlich kein schönes Gefühl, mit veralteten Auslaufmodellen ruhig gestellt zu werden. Jaja, ich übertreibe natürlich. Dass ich beide Plattformen erleben durfte, war im Rückblick ein echter Glücksfall und auch damals schon hatte ich sowohl mit dem Brotkasten als auch dem NES eine ganze Menge Spaß. Doch wurde mir in dieser Zeit klar, dass ich in Zukunft selber das Heft in die Hand nehmen musste, wenn ich nicht bis zu meinem Lebensende der Junge mit der alten Konsole sein wollte. (Kinder haben schon komische Gedankengänge.) Trotz dieser Erkenntnis musste der kleine Karsten noch einige Monate mit seinem NES auskommen – schließlich war Kinderarbeit schon damals in Deutschland verboten und bei meinen Schulnoten stand eine Neuverhandlung des Taschengeldes nicht zur Debatte. Die blöden Erwachsenen wieder…

Unverhofft kommt oft

Doch was tun, wenn man als kleiner Knirps gefühlte Jahre für eine aktuelle Konsole sparen musste? Als das Super Nintendo Entertainment System in Europa herauskam, kostete der Spaß immerhin 329 Deutsche Mark. Mit einem Spiel wohlgemerkt. Der Preis wurde zwar nach wenigen Monaten auf 299 DM gesenkt, doch war auch dieser Preis ohne Eltern-Stipendium immer noch viel zu hoch. Gott sei Dank war mir das Schicksal gewogen und schenkte mir einen Engel in Form von Klassenkamerad Martin. Nur wenige Mitschüler aus der Klasse konnten ihn leiden. Lag vielleicht an seinen dreckigen Unterhemden, die stets aus der Hose herausschauten und gerade im hinteren Bereich mit gelben und braunen Flecken auf sich aufmerksam machten. Pfui. Er war aber auch sonst kein Charmeur, eher der Typ, der sich sinnlos mit anderen Schülern prügelte. (und dabei zuschlug, wie ein Mädchen “hrhr”) Doch genau dieser Martin war meine Rettung. Er erfuhr, dass ich einen SNES suchte und er hätte einen, den er gegen meinen NES tauschen wolle. Ihr hört richtig. Sein SNES gegen mein NES. Jeweils mit einem Spiel. Deal. Depp. /dance. Und tatsächlich ließ er sich von seiner Mum zu mir bringen, um den Kram bei mir abzuliefern. Das Wichtigste vorweg (hier lagen meine größten Befürchtungen): Die Nintendo-Konsole lief in meinem Besitz noch viele Jahre, sodass es bei dem Tausch tatsächlich keinen einzigen Haken gab. Das “Warum” habe ich tatsächlich nie verstanden, speziell weil ein anderer Mitschüler später meinte, dass Martin nach dem Tausch zwei NES zu Hause stehen hatte (woot?!). Lächeln und winken, Karsten. Lächeln und winken. Und dankbar sein.

Rollenspiel-Liebhaber und Lady-Killer

So toll ich C64 und NES auch fand – mit dem SNES verbinde ich einige ganz besonders schöne Erinnerungen. Zum einen war die Konsole dank Titeln wie Super Mario Kart und Super Bomberman perfekt dazu geeignet, um die süßen Freundinnen meiner Schwester ins Bett zu bekommen. Natürlich war ich noch jung und unschuldig, aber es war schon sehr spannend, dass regelmäßig zwei junge, bildhübsche Ladys neben mir lagen, die dauernd meinen Joystick, ähm… ich meine natürlich das Gamepad, anfassen wollten. Zum anderen entdeckte ich auf dieser Konsole aber auch die große Liebe für japanische Rollenspiele, die auch heute noch in mir schlummert. Secret of Mana, Terranigma, Illusion of Time…die 16-Bit-Rollenspiel/Action-Adventure-Titel waren fast durch die Bank wirklich gelungene SNES-Spiele, die mich über einen langen Zeitraum begeisterten. Dementsprechend bereue ich es auch nicht, dass ich von der damaligen Konkurrenz-Konsole, dem Sega Mega Drive, quasi überhaupt nichts mitbekommen habe. Der komische blaue Igel ist eh nur halb so toll wie unser aller Lieblingsklempner – jawohl! Und bevor wir in diesem Artikel einen alten Glaubenskrieg vom Zaun brechen, werfen wir einen Blick auf meine Lieblingstitel des Super Nintendo Entertainment Systems.

>>Weiter geht’s auf der zweiten Seite mit den Super Mario-Titeln und meinem Lieblings-SNES-Spiel.


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